Die Gewalt in der Öffentlichkeit ist erneut in das Interesse der Medien getreten. Es ist unendlich schwer, in einer emotional aufgewühlten Diskussion mit sachlichen Argumenten oder gar Fakten sich einzubringen.

Ich durfte in Berlin lange Jahre persönliche Erfahrungen sammeln im Sicherheitsbereich zuerst, und dann als Ausbilder und Fachkraft für Arbeitssicherheit. Man wird leider sofort von einer der beiden Seiten vereinnahmt. Ich empfehle jeden, der sich für das Thema wirklich interessiert, seine Realität mit der von anderen upzudaten. Einfach mal den U-Bahn Wachschutz 1-2Tage begleiten, Securitys, die bei Veranstaltungen für Sicherheit sorgen über die Schulter zu schauen. Oder das Ordnungsamt beim Parkknöllchen verteilen mal einige Stunden zu begleiten. Was man da erlebt, sind oft unschöne Situationen, in die Menschen verwickelt werden, die gering bezahlt für unser aller Ordnung und Sicherheit sorgen, und jeden Tag gerne heil nach Hause wollen. Die Berufsgenossenschaften ordnen das unter "Arbeitsunfall "ein, wenn es Gewalt gegen Mitarbeiter gab. Wenn man da dem arbeitenden Volk aufs Maul schaut, gibt es ein interessantes Lagebild der subjektiven Betrachtungen. Für jede der Gewalttaten gegen Menschen gibt es Ursachen in verschiedenen Ebenen. Hier muss eine klare, unverfälschte Analyse ansetzen, damit man eine Ausgangsbasis hat. Dort muss dann für alle Mitarbeiter insbesondere ein Deeskalationstraining verpflichtend eingeführt werden. Hier müssen die Besonderheiten von bestimmten Tätergruppierungen klar vorgestellt werden. Damit sie als Mitarbeiter, der Dienst tut für die Gesellschaft geistig, emotionell, nicht schutzlos der Gewalt gegen sie als Mensch ausgeliefert sind. Denn diese wird aufgrund weiterer auftretender Spannungen in unserer Gesellschaft zunehmen, wenn wir nicht mit einem Paket an Maßnahmen klar dagegen einwirken.
Was mir beim Schreiben dieser Zeilen allerdings aufgefallen ist, das ist die Zensur im eigenen Kopf. Nun dachte ich, dass ich dieses mit dem Ende der DDR abgelegt hätte. Aber so oft musste ich noch nie etwas umformulieren, damit man nicht von jemand vereinnahmt wird, oder als rechts und ausländerfeindlich dargestellt wird, wenn man bestimmte Sachen benennt. Ich glaube, das ist eines der Hauptprobleme, warum die Lösung stagniert.

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